Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH ist für die Planung, die Umsetzung sowie den sicheren und zuverlässigen Betrieb verschiedener Offshore-Netzanbindungssysteme („O-NAS“) verantwortlich, die dem Anschluss von Offshore-Windparks an das Stromübertragungsnetz an Land dienen. Als hundertprozentige Tochter der Amprion GmbH übernimmt die Amprion Offshore GmbH („AOS“) innerhalb der Regelzone von Amprion die Vorhabenträgerschaft für Offshore-Netzanbindungen von der Planung bis zur Inbetriebnahme.
Nach §17d EnWG ist Amprion als anbindungspflichtiger Übertragungsnetzbetreiber zur Umsetzung des Netzentwicklungsplans und des Flächenentwicklungsplans für die Errichtung von Offshore-Netzanbindungssystemen zuständig. Dies umfasst u. a. vier O-NAS mit jeweils 2.000 MW Übertragungsleistung in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Technologie von der Nordsee bis zu den landseitigen Netzverknüpfungspunkten Niederrhein, Kusenhorst, Rommerskirchen und Oberzier in NRW.
Die G.U.B. Ingenieur AG bearbeitet seit April 2024 den Planungsabschnitt 2 mit einer Länge von 63 Kilometern. Die technische als auch geotechnische Planung erfolgt in interdisziplinären Teams unter Führung des Standortes Dresdens in Zwickau und Bochum. Für die insgesamt 4 DC/DC-Kabelsysteme mit einer Auslegung von 525 kV Nennspannung und einer Nennleistung je System von 2.000 MW ist in einem vordefinierten Korridor der optimale Trassenverlauf unter Berücksichtigung sämtlicher Randbedingungen, wie Kreuzungen Fremdleitungen, Straßen, Gewässer, Naturschutzgebiete, Bodeneigenschaften, zu planen.
Einer der ersten Aufgaben war die Sichtung der vorhandenen Unterlagen und eine Trassenbefahrung – umweltfreundlich mit dem Fahrrad – , um sich einen Eindruck von den Örtlichkeiten zu verschaffen und somit die Planung besser und effizienter voranbringen zu können.